Caorle ist einer der bekanntesten Badeorte an der nördlichen Adria. Seine Farben, Besonderheiten und der Dom, die verschiedenen Wahrzeichen der Geschichte sowie die umliegenden Landschaften faszinieren die Urlauber seit Jahrzehnten, nicht zuletzt die berühmten Persönlichkeiten wie den amerikanischen Schriftsteller Ernest Hemingway, der sich so in das Städtchen Caorle und seine Lagune verliebt hatte, dass er für längere Zeit dort lebte.
Außer dem azurblauen Meer und dem goldenen Strand, die von in- und ausländischen Touristen gleichermaßen geschätzt werden, bietet Caorle ein abwechslungsreiches Hinterland, in dem es viel zu entdecken und zauberhafte Orte gibt, die im Urlaub zur Besinnung und zum Kennenlernen einladen. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen einen spannenden Ausflug zur Isola dei Pescatori in Caorle empfehlen, die Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Dort ist die ursprüngliche Naturlandschaft zwischen Himmel und Meer noch intakt, und die Zeit scheint still zu stehen.
Die Fischerinsel von Caorle: Geschichte und Ursprünge
Die sehr alte Geschichte von Caorle lässt sich bis auf die Zeit des Römischen Reiches zurückverfolgen. Im späten Mittelalter war die blühende Stadt sogar wohlhabender als Venedig. Im Laufe der Jahrhunderte hat Caorle bis heute den typischen Charakter einer Hafenstadt bewahrt: eine Eigenschaft, die dem Ort noch heute seinen großen Charme verleiht.
Seine Geografie veränderte sich jedoch im Laufe der Zeit durch den Einfluss der Flüsse erheblich, deren Sedimente die Küstenlinie stark vorverlagert haben, so dass sogar weite Teile der ursprünglichen großen Lagune bedeckt wurden.
Jahrhundertelang lebte die Stadt vom Fischfang im Meer und in der Lagune. Inzwischen ist die Fischerei zwar immer noch wichtig, aber seit den 1960er Jahren entwickelte sich auch der Fremdenverkehr mit seinen zahlreichen Aktivitäten zu einer wichtigen Einnahmequelle und wurde mit der Zeit zum wichtigsten Wirtschaftszweig des Badeortes.
Da der Fischfang in der Lagune eine sehr gute Kenntnis des Meeresbodens, der Kanäle und der Sandbänke voraussetzt wie auch viel Erfahrung mit den Gezeiten erfordert, verbrachten die Fischer sehr viel Zeit an ihrem Arbeitsplatz: bestenfalls ganze Tage und manchmal sogar Monate.
Aus diesem Grund war es notwendig, auch im Bereich der Lagune einen Stützpunkt zu haben, der den Fischern und ihren Booten Schutz und einen Unterschlupf bieten konnte. So entstanden im Zuge der Lagunenfischerei auch die berühmten „Casoni‟.
Die „Casoni‟ von Caorle
Die „Casoni‟ am Ufer von Caorle ähneln denen im übrigen Hinterland von Comacchio bis Gorizia, aber haben eine ganz besondere Bauweise.
Sie weisen meist einen rechteckigen oder elliptischen Grundriss auf (diese Form ermöglichte eine bessere Wärmespeicherung im Inneren) sowie eine „konische Struktur” mit gemauerten Wänden, und im Innenbereich befanden sich:
- – eine zentrale Feuerstelle, auf der vor allem Fisch gegrillt wurde
- – eine Pritsche zum Schlafen, ein Tisch und Stühle für die Mahlzeiten und andere Aktivitäten
- – verschiedene Geräte für den Fischfang
- – große Töpfe und Pfannen für die Zubereitung leckerer Nudelgerichte
Die Casoni hatten kegelförmige Dächer, die mit Schichten aus getrocknetem Schilfrohr gedeckt waren. Dieses Material gewährleistet aus zwei Gründen eine hervorragende Wasserdichtigkeit: Zum einen begünstigen die verschiedenen Schilfschichten von außen das Abfließen des Wassers und zum anderen wurde das Schilfrohr von innen durch den Rauch der Feuerstelle imprägniert, da es keinen Schornstein gab, so dass das Dach noch besser gegen den Regen abgedichtet wurde.
Darüber hinaus verlieh der im Inneren der Fischerhütte verbliebene Rauch dem Raum einen charakteristischen Geruch, der sehr typisch und nirgendwo sonst auf der Welt zu finden ist: einen Duft nach Feuer, gutem Essen und Salz.
Einige „Casoni‟ werden heute als Restaurants oder Museen genutzt, aber andere sind noch in Privatbesitz, und wenn Sie Glück haben, können Sie den dazu gehörenden Fischer in der Nähe antreffen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er Sie sogar einlädt, sich sein Häuschen anzusehen, und dass er Ihnen von den zahllosen Abenteuern seines Lebens erzählt.
Wenn Sie den Besitzer eines „Casone” kennen, ist es auch möglich, ein Fischessen mit dem Tagesfang zu organisieren, also kein festes Menü, sondern das, was das Meer oder die Lagune an diesem Tag preisgibt. Wir können Ihnen versichern, dass Sie diese Köstlichkeiten nicht vergessen werden! Aus diesem Grund bringen einige Hausherren der „Casoni‟ draußen ihre Telefonnummer auf einem Schild an.
Spaziergang zur Fischerinsel, der Parcours
Einen Abstecher zur Isola dei Pescatori macht man am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad, nicht zuletzt, weil diese Strecke nicht mit dem Auto befahren werden kann. Man kann die Isola dei Pescatori aber von der Nordlagune aus sowohl mit dem Auto als auch mit dem Boot erreichen, da sie im nördlichen Teil von Caorle hinter dem Strand Levante liegt und einen herrlichen Blick auf das Naturschutzgebiet Falconera und die Lagune mit ihren Tälern bietet.
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– Mit dem Auto
Sie gelangen entweder über den Corso Chiggiato oder die Via dei Cacciatori zum Gebiet der „Casoni‟; am Ende der beiden Straßen können Sie Ihr Auto parken und dann auf dem 8 km langen Rundweg die Insel und ihre „Casoni‟ zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden.
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– Mit dem Fahrrad
Mit dem Fahrrad erreicht man die Insel auf den gleichen Straßen wie mit dem Auto. Das ist wahrscheinlich die beste Lösung, die wir Ihnen empfehlen können: In Caorle gibt es mehrere Geschäfte, die Fahrräder vermieten, falls Sie keine eigenen mitgebracht haben.
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– Mit dem Boot
Die Isola dei Pescatori blickt direkt auf den Fluss Nicesolo – wenn Sie also ein Boot haben oder eines mieten, können Sie damit zur Fischerinsel fahren, am Ufer anlegen und dann zu Fuß weitergehen.
Die Fischerinsel kann auch mit der Fähre nach Valvecchia erreicht werden.
Praktische Hinweise: Das sollten Sie wissen
Der Rundgang zu den „Casoni” auf der Isola dei Pescatori ist leicht zugänglich und deshalb für jedermann geeignet, ob zu Fuß oder mit dem Rad: Der Weg ist gut mit Stegen ausgerüstet und zu jeder Jahreszeit begehbar.
Wenn Sie auch den Innenbereich der „Casoni” besichtigen möchten, sind die Monate zwischen dem späten Frühjahr und dem frühen Herbst am günstigsten, wobei man im Sommer aufgrund der hohen Temperaturen in der Mittagszeit vermeiden sollte, Kinder mitzunehmen.
Aber auch wenn Sie die frischen, sonnigen Wintertage bevorzugen, können Sie diesen Ausflug machen, denn der Rundweg ist immer geöffnet, jedoch sind die Casoni geschlossen und können nicht besichtigt werden. In diesem Fall empfehlen wir Ihnen, falls Ihnen genügend Zeit zur Verfügung steht, nach Ihrem Ausflug in die Stadt Caorle zurückzukehren, wo Sie die Kirche Madonnina und die Scogliera Viva besuchen oder vielleicht ein leckeres, handwerklich hergestelltes Eis in einer der vielen Gelaterie im Zentrum kosten oder sich einen Aperitif gönnen können.
Das sollten Sie mitnehmen/tragen, wenn Sie die Isola dei Pescatori besuchen:
- eine Flasche Wasser
- einen Hut und bequeme Kleidung
- Sonnenschutzmittel
- Turnschuhe
- Insektenschutzmittel
- einen Fotoapparat oder ein Handy für viele tolle Fotos
Fanden Sie diese Informationen nützlich?
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